KOMMENTAR

Ausgabe: April 2023

Schluss mit der German Angst

Conversational Commerce breitet sich inzwischen auch in Europa aus. Doch ausgerechnet in Deutschland scheint man das Potenzial nicht zu erkennen. Klar gibt es noch ein paar Unwägbarkeiten – vor allem beim Datenschutz. Doch wer sich heute davon einschüchtern lässt, verliert morgen den Anschluss.

Zugegeben: Alles, was in Asien funktioniert, verspricht nicht automatisch auch hierzulande Erfolg. Beispiel Social Commerce: Vor allem in China gehört das Verkaufen über soziale Medien längst zum Alltag. In Deutschland allerdings zögern viele Unternehmen bislang – wohl auch deshalb, weil Verbraucher mit Shopping auf Instagram, Tiktok und Co. noch nicht so richtig warm geworden sind.

Es ist daher nachvollziehbar, wenn Unternehmen Trends aus Asien mit einer gesunden Skepsis begegnen. Schließlich bringt es nichts, Neumodischem hinterherzujagen, wenn die eigenen Kunden gar kein Interesse daran haben.

Mit Conversational Commerce dringt nun ein weiterer Trend, der seinen Ursprung in Asien hatte und dort bereits etabliert ist, mehr und mehr Richtung Westen. Erstmal abwarten also, wie sich das Ganze entwickelt? Das wäre in diesem Fall die falsche Herangehensweise. Mehr noch: Ein Zögern bei Conversational Commerce ist grob fahrlässig. Denn im Unterschied zu anderen Trends steht "C-Commerce" bei Verbrauchern hoch im Kurs.

Deutsche Unternehmen müssen Conversational Commerce auf ihre Agenda setzen, kommentiert W&V-Autor Maximilian Flaig.