Analyse
Tiktok: die wichtigsten Trends und Herausforderungen für Marketer
Tiktok galt lange als die Adresse für die Gen Z. Doch die Plattform mit den vielen bunten Kurzvideos wird zunehmend auch von älteren Zielgruppen besucht. Deswegen, und aufgrund der schnell wachsenden Reichweite, wird der Kanal plötzlich auch für Unternehmen und Marken attraktiv, die sich dort bislang nicht engagiert haben. Wer bei Tiktok einsteigen will, sollte aber wissen: Werbung, die nicht entertaint, hat dort keine Wirkung.
Wer auf Tiktok unterwegs ist, vergisst schnell die Zeit. Das zeigen die Zahlen, die der aktuelle Digital Report 2023 verkündet: 23,4 Stunden pro Monat verbringen Tiktok-Fans laut der Studie von We are social und Meltwater auf der Kurzvideo-Plattform. Da können die Mitbewerber nicht annähernd mithalten: Bei Whatsapp, Youtube und Facebook verweilen die Menschen im Monat weniger als die Hälfte dieser Zeit, bei Instagram sogar nur 8,5 Stunden. Das wirkt sich auch auf die Reichweite von Tiktok aus: Der sogenannte "Ad Reach", vom Portal selbst ausgewiesen, steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um 21,5 Prozent.
Tiktok boomt. Daher wird die - aufgrund der Daten- und Jugendschutz-Thematik bei manchen umstrittene - App des chinesischen Unternehmens Bytedance auch für die Werbebranche immer interessanter. 2022 setzte die Plattform laut Schätzungen des Marktforschers Insider Intelligence weltweit rund zehn Milliarden Dollar an Werbegeldern um. Bis zum Jahr 2024 könnte der Betrag auf bis zu 20 Milliarden Dollar ansteigen – so lautet die Prognose.
Die Zielgruppe ist für Werbungtreibende attraktiv: Zwei Drittel des Publikums sind jünger als 24 Jahre, mehr als die Hälfte sind weiblich. Doch auch die Älteren finden sich zunehmend auf Tiktok ein: "Der Anteil der Nutzer:innen zwischen 40 und 49 Jahren ist mittlerweile auf 29 Prozent gestiegen", sagt Tobias Schiwek, CEO der Agentur We Are Era. So wird das Angebot auch für Unternehmen und Marken attraktiv, die Zielgruppen außerhalb der Gen Z erreichen wollen.