Social-Commerce-Expert:innen, die ihr kennen solltet

Seit Februar hat Kristina Bonitz einen neuen Wirkungskreis. Die Managerin ist als Co-CEO bei der Berliner Strategieberatung Diffferent eingestiegen und dort für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, das Neugeschäft sowie das Marketing zuständig. Sie kommt von der Accenture-Interactive-Tochteragentur Sinner Schrader in Hamburg. Bei Diffferent wird sie den Kompetenzbereich Social Commerce als neues Angebot für Bestands- wie Neukunden aufbauen. Darüber hinaus beschäftigt sich Kristina Bonitz intensiv mit dem Thema „Leadership“ und hat dazu mit „Nice Try Though“, einen digitalen Gesprächsclub gegründet.

(Foto: Syzygy Group)

Björn Erbslöh ist überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis erste Unternehmen in Deutschland sämtliche Verkaufsprozesse in Social Media abbilden werden. Als Business Director der Contentmarketing-Agentur Suxeedo berät und unterstützt er sie nicht nur dabei, ihre Social-Commerce-Kanäle aufzubauen. Er legt damit für sie auch schon den Grundstein für den Einstieg ins Metaverse. Zwar müssen sich Unternehmen an die Voraussetzungen des jeweiligen Netzwerks anpassen, sagt er. Doch wer wolle schon das Potenzial von 4,2 Milliarden täglichen Social-Media-Nutzern weltweit liegen lassen?  

(Foto: Suxeedo)

Mit einer Trinkflasche, die Wasser allein durch Duft aromatisiert, stieß Lena Jüngst in eine Marktlücke im kaum durchdringbaren Getränke-Business. Und das, obwohl die Mitgründerin von Air Up nie vorhatte, Unternehmerin zu werden. Doch die Idee, die während ihrer Bachelorarbeit entstand, war einfach zu gut, um daraus kein Start-up zu machen. In ihrer Rolle als Chief Evangelist geht Jüngst voll auf. Sie ist das Gesicht von Air Up, selbst noch keine 30 Jahre alt, und weiß, was die Gen Z will: Air Up vermarktet sich überwiegend über die sozialen Medien, die Plattformen sind der wichtigste Umsatztreiber.  

(Foto: Air up)

Der Großteil der Fans von Anja Licht kennt sie eher unter ihrem Spitznamen Pauli, der sich von ihrem Mädchennamen Paulus ableitet. Licht startet 2015 ihren Instagram-Account @call.me.the.pauli, der sich um Ernährung dreht. 2017 gründet sie die Paulikocht GmbH, Anfang 2019 geht ihr Onlineshop für selbst entwickelte Produkte und Gewürze an den Start, den sie auf ihren Instagram-Account verlängert. In diesen Prozess der Produktentwicklung bezieht sie auch ihre Follower mit ein. Auf diese Weise entstehe nicht nur ein Zugehörigkeitsgefühl, so Licht – die Kaufentscheidung verschiebe sich zugleich weg von Qualität und Preis hin zu einer Emotion. Die direkte Interaktion mit ihren Kunden sieht sie als den größten Vorteil von Social Commerce an.

(Foto: Paulikocht GmbH)

Pinterest wird mehr und mehr zur Shopping-Plattform. Produkte direkt über Pins und Pinnwände zu kaufen, ist seit 2021 auch in Deutschland möglich. Der hierzulande treibende Kopf hinter Social Shopping auf der Plattform ist Philip Missler, verantwortlich für EMEA und seit dem Weggang von Nikos Kotalakidis auch wieder für DACH. Er wird nicht müde zu betonen, dass Pinterest gegenüber den großen Plattformen einen Vorteil mitbringt: Nutzer besuchen die Plattform vor allem, weil sie sich inspirieren lassen und Neues entdecken wollen. Am Ort der Inspiration direkt zu kaufen, ist da nur der logische nächste Schritt. Viele große und kleine Unternehmen machen schon mit. Dass es noch mehr werden, treibt Missler voran. 

(Foto: Pinterest)

Um ihre Kompetenzen im Bereich Onlinehandel zu bündeln, schuf die Publicis Groupe die Kompetenzmarke Publicis Commerce. Uwe Roschmann leitet den deutschen Ableger und ist zudem Managing Director der 500 Frau und Mann starken Agentur Digitas Pixelpark. Der Wirtschaftswissenschaftler arbeitet seit zehn Jahren für das Publicis-Netzwerk und gilt als einer der profiliertesten Social-Commerce-Experten der Gruppe. Kaum zu glauben: Nebenher findet er tatsächlich noch die Zeit, Schnaps übers Internet zu verkaufen: Roschmann ist Mitgründer und Geschäftsführer von somelio.de, einem Onlineshop für Spirituosen.

(Foto: jochen rolfes photographer)

Georg Koflers Social Chain Group ist als D2C-Spezialistin bekannt. Social Commerce ist dafür naturgemäß eine wichtige Säule. Deshalb gründete das Unternehmen mit der Social Commerce Alliance eine eigene Einheit, die alle Aktivitäten bündelt. Gründungsgeschäftsführer ist Christian Rüsken, der außerdem das Deutschlandgeschäft des Konzerns leitet. Er bietet das Know-how, das er bei eigenen Marken wie Koro, Three Bears oder Glow gesammelt hat, nun für jedes Unternehmen an. Dafür kann er nicht nur auf Kreativ-, Content- und Technologieexperten zurückgreifen, sondern auch auf ein Netzwerk an großen und kleinen Influencern. 

(Foto: Social Chain Group)

Wenn einer versteht, wie Tiktok funktioniert und welche Inhalte die User lieben, dann ist es Fabian Ouwehand. Er gehörte zu den ersten, die sich mit Short Videos und Live-Content auseinandergesetzt haben – und zwar nicht nur in Europa, sondern auch in China. Das von ihm gegründete Creator-Network @manycreators agierte bisher von Amsterdam und Shenzhen, seit Jahresbeginn gibt es auch einen Ableger in München. Denn Ouwehand, seit Frühjahr 2021 bei HSE tätig, gelang ein Coup: Der Shoppingsender übernimmt seine Firma – und bekräftigt so sein Engagement im Bereich Creator Economy. Dazu sucht Ouwehand auch noch jede Menge Leute, damit HSE im Social Commerce weiter Gas geben kann.

(Foto: HSE)

Man könnte jemanden wie Ann-Katrin Schmitz als Guru bezeichnen. Aber das Bild eines alten, bärtigen Mannes passt nicht zu der 31-Jährigen. Was sie jedoch mit einem hinduistischen Religionslehrer gemein hat: Schmitz folgen ziemlich viele Menschen und wenn sie spricht, hören alle aufmerksam zu. Sie erklärt Marken wie L’Oréal, Lidl oder Allianz, wie diese das meiste aus den sozialen Medien herausholen und vermarktet erfolgreich Creators. Außerdem hinterfragt sie in ihrem Podcast den einen oder anderen Trend auch mal kritisch. Wer Influencer-Marketing und Social Commerce verstehen will, muss Ann-Katrin Schmitz fragen.

(Foto: privat)

Cmmrcly zählt zu den Start-ups, die den Social Commerce zum Fliegen bringen wollen. Das Hamburger Unternehmen unterstützt Marken dabei, ihren Absatz im Internet zu pushen, sei es via Webshop oder via Social Commerce, je nachdem ob es um Stammkunden oder neue geht. Annika Semper hat mit den vier Gründern Jakob Diener, Robin Göbelshagen, Manuel König und Max Poth eines gemeinsam: Ihre ersten Erfahrungen sammelte sie bei Esome, inzwischen Teil von ProSiebenSat.1, bevor es weiter zu Cmmrclly ging. Aktuell hilft sie einem großen Fashion-Kunden, der Markenbildung und Abverkauf besser aufeinander abstimmen will. Mit ihrem Engagement beschränkt sich Semper nicht nur auf Deutschland. Für einen Schweizer Süßwarenhersteller plant sie gerade Social-Commerce-Kampagnen für die USA. 

(Foto: Cmmrcly)