KOMMENTAR

Ausgabe: Februar 2023

Nachhaltige Werbung braucht mehr Kontrolle

Es gibt mittlerweile kaum noch Marken, die nicht mit Nachhaltigkeit werben. Doch nicht alles ist so grün, wie es scheint. Der Vorstoß der EU-Kommission, falsche Klimaschutzbehauptungen in der Werbung künftig strenger zu sanktionieren, ist überfällig.

Sie halten Bienenvölker auf dem Bürodach, nutzen in der eigenen Kantine ausschließlich Mehrweggeschirr und produzieren mit Öko-Strom. Und natürlich sind auch ihre Produkte klimafreundlich, wenn nicht sogar klimaneutral. Unternehmen, die nachhaltig denken, produzieren und agieren, verkünden ihre Bemühungen für die Umwelt natürlich auch gerne in ihrer Kommunikation. "Ökologische Nachhaltigkeit ist Teil unserer Unternehmens-DNA" oder "unsere Produkte sind klimaneutral" hört man häufig. Dazu kommt dann noch eine nachhaltige Mediaplanung.

Das klingt gut, entspricht aber nicht immer der Wahrheit. "Greenwashing", bei dem Produkte oder Dienstleistungen als nachhaltiger angepriesen werden, als sie tatsächlich sind, greift um sich. Gründe, sich mit grünen Federn zu schmücken, gibt es viele. Allen voran das positive Image, das ein solches Engagement bei den Konsument:innen hervorruft.

Laut einer Studie des Technologieunternehmens Integral Ad Science (IAS) haben knapp 70 Prozent der Befragten eine positivere Meinung von Marken, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Ein Drittel kauft sogar nur noch Marken, die sich für die Umwelt engagieren.

W&V-Redakteurin Manuela Pauker begrüßt, dass Werbung mit Nachhaltigkeitargumenten stärker kontrolliert wird (Bild: Ch. Born/W&V).