Case Testimonials

Ausgabe: Februar 2025

Chefs als Testimonials: Immer eine gute Idee?

Bewegtbild wird im Marketing immer wichtiger. Manchem CMO stellt sich da vielleicht auch irgendwann die Frage: Soll der vielgepriesenen Authentizität zuliebe die Chefin oder der Chef des Unternehmens höchstpersönlich vor die Kamera treten, um dort ihre oder seine Werbebotschaft zu verkünden? Oder das Marketing-Management selbst? Das kann eine gute Idee sein aber auch schiefgehen.

Es gibt eine lange Tradition von Unternehmenschefs, die selbst als Testimonials in der Werbung auftreten. Doch ist das wirklich eine gute Idee? Einige bekannte Beispiele zeigen, dass der Erfolg stark von der Umsetzung und der Authentizität der Person abhängt.

Der italienische Lebensmittelhersteller Mutti setzt schon seit längerem - und auch in seiner aktuellen Kampagne - auf seinen CEO Francesco Mutti, der in einem neuen Spot sogar persönlich auf Deutsch spricht. Ebenso war Babynahrungs-Hersteller Claus Hipp jahrzehntelang das Gesicht seines Unternehmens, bevor er 2021 an seinen Sohn Stefan übergab.

Trigema-Chef Wolfgang Grupp nutzte jahrelang seine eigene Präsenz, überließ den Staffelstab aber inzwischen einem animierten Schimpansen. Geradezu Kultstatus hat Willi Pfannenschwarz von Seitenbacher erreicht, dessen eigenwillige Spots längst zum popkulturellen Phänomen geworden sind. Man feiert ihn oder hasst ihn – doch sein Bekanntheitsgrad ist hoch.

Auch international gibt es Beispiele: Apple-Chef Tim Cook trat in einem Porsche-Werbefilm neben Porsche-Chef Oliver Blume auf. Ein weiteres Beispiel aus Deutschland ist Gerd Oliver Seidensticker, der 2013 für sein Textilunternehmen vor die Kamera trat. Manche Unternehmen setzen auch auf ihre Mitarbeiter als Testimonials – so etwa geschehen bei der Rügenwalder Mühle.

Francesco Mutti ist seit Jahren das Gesicht seines Unternehmens - mit Erfolg. (Bild: Mutti)