Diese 10 D2C-Fachleute solltet ihr kennen

Menschen sind die nächsten Marken, glaubt Grigorij Aronov. Und damit diese Transformation wie am Schnürchen klappt, hat er in Berlin zusammen mit Maikel Kletsel 100 Cherries gegründet. Vom Design über Produktbeschaffung bis hin zu E-Commerce, Marketing und Finanzierung: 100 Cherries nimmt den Creators den kompletten Operations-Workflow ab. Aronovs Vision ist groß: Er will das führende „House of Influencer Brands“ werden, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Bislang werden unter dem Dach von 100 Cherries drei Influencer Brands gezüchtet. Aber der deutsche Markt steckt insgesamt noch in den Kinderschuhen. Und Aronov ist mit 100 Cherries ganz vorn mit dabei. (Foto: 100 Cherries)

E-Commerce-Dienstleister oder Onlinemarktplätze, die neue Tools, Features oder Ländermärkte testen wollen, wissen meist, wen sie zur Betaphase einladen können – und das Familienunternehmen Seidensticker ist oft ganz vorn mit dabei. Denn Innovation und Tradition müssen sich nicht ausschließen, sagt Silvia Bentzinger, die die Geschäfte des Hemdenherstellers seit 2020 als CEO führt. Dieser „Why not“-Ansatz, nach dem Seidensticker den D2C-Verkauf, neue Tools, neue Kundengruppen oder neue Produktsortimente ausprobiert, hat sich für das Bielefelder Unternehmen ausgezahlt: Seidensticker hat den Umsatz seiner Stammmarke 2022 um 55 Prozent steigern können. (Foto: Seidensticker)

Ann-Sophie Claus’ Karriere als Unternehmerin begann nach eigenen Angaben im Alter von 15 Jahren. Dort mischte sie als Eventplanerin, Hochzeitsrednerin und Sängerin die deutsche Hochzeitsbranche auf. Inzwischen hat sie das Feld gewechselt und mit der Gründung von The Female Company im Januar 2018 die Branche für Hygieneprodukte in Deutschland revolutioniert. Das Buch „The Tampon Book“ ist nicht nur in ihrem eigenen Onlineshop ein Bestseller, sondern hat Claus und ihrem Team auch viele Preise eingebracht. Bei The Female Company ist die Gründerin als kreativer Kopf tätig und verantwortet als CEO die Unternehmensstrategie und das Marketing. Ihr Motto auch für 2023: Empowering Womanhood. (Foto: Philipp Köhler)

Kati Ernst gehört zu den jungen E-Commerce-Gründerinnen, die die Branchendiskussionen um Female Entrepreneurship, Bootstrap Founding und soziale Verantwortung für Unternehmen entscheidend mitbestimmen. Für ihr Start-up ooia, das Ernst zusammen mit Kristine Zeller 2018 gegründet hat, versteht sie sich selbst als wichtigste Brand-Botschafterin. Dabei spricht sie gezielt weniger über ooias Produkt – Periodenunterwäsche –, sondern mehr über die Mission dahinter: Ooia soll für Female Empowerment und Gleichberechtigung stehen. Auf Instagram nehmen Ernst und Zeller ihre Kundinnen regelmäßig mit in ihren Gründeralltag und treten über Direct Messages mit ihnen in engen Dialog. (Foto: Jannik Hanne)

Lena Hien bringt mit, was D2C-Gründerinnen brauchen: ein Gespür für Zeitgeist, ein Händchen für Markendesign und einen starken Fokus auf Daten. 2018 hängte Hien ihren Berater-Job in einer Agentur an den Nagel, um gemeinsam mit ihrer Freundin und Kollegin Laurence Saunier Bears with Benefits zu gründen. Via Bootstrapping brachten sie die Marke für Nahrungsergänzungsmittel in Gummibärchenform auf zuletzt 15 Millionen Euro Umsatz und schafften Ende vergangenen Jahres den Exit im zweistelligen Millionenbereich an das französische Healthcare-Unternehmen Havea Group. Seit 2023 gibt Hien ihr Gründerwissen auch an andere weiter - als neuer Engel im better ventures Angel Club. (Foto: Bears with Benefits)

"CEO by day, Dad in evening, hacker at night", steht im LinkedIn-Profil des Shopify-Gründers Tobias Lütke. Er lebt seit 2002 in Kanada, wo das Unternehmen auch seinen Hauptsitz hat. Seine Shop-Software ist aus dem E-Commerce nicht mehr wegzudenken und hat die Shop-Tech-Branche revolutioniert: „Einst ein Einhorn, jetzt ein Phänomen und vielleicht der einzige bedeutende Konkurrent von Amazon“, beschrieb Technation-CEO Angela Mondou Shopify einmal. Lütke selbst gilt als öffentlichkeitsscheu, gibt nur selten Interviews. Bekannt ist jedoch, dass er in der Unternehmensführung auf größtmögliche Flexibilität setzt: Die meisten der knapp 10.000 Mitarbeiter arbeiten komplett remote. (Foto: Monique Louise)

Das schwedische Start-up Polestar wurde 2017 aus einer Kooperation zwischen Volvo und dem chinesischen Fahrzeughersteller Geely gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 ein wirklich klimaneutrales Auto zu produzieren. Wie man in einem Großkonzern wie Volvo erfolgreich eine D2C-Brand aufbaut, weiß Bastian Ruther. Er ist seit Juli 2021 Head of Retail bei Polestar und will in seiner Position auch künftig den Ausbau des D2C-Vertriebs vorantreiben. Automotive-Erfahrung hat Ruther zuvor bei SEAT S.A. in Barcelona sowie bei der Managementberatung Capgemini Invent gesammelt. (Foto: Polestar)

In der European Business School in Oestrich-Winkel wurden schon einige erfolgreiche Gründer ausgebildet. Dennis Schmoltzi gehört dazu. Seine D2C-Brand für Matratzen, Emma, hat in einem Jahr, in dem andere E-Commerce-Player unter den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen japsten, den Umsatz noch einmal um 35 Prozent gesteigert und insgesamt 2,3 Millionen Matratzen verkauft. Ein Steckenpferd von Schmoltzi und seinem Co-Gründer Manuel Müller ist die Internationalisierung. Ein anderes das Arbeitsklima. Den Mitarbeitern hat er zwar das Homeoffice größtenteils gestrichen, dafür dürfen schon Praktikanten Verträge über Tausende von Euro abschließen. Das Vertrauen zahlt sich aus. (Foto: Emma Matratzen)

"Dein Marmorkuchen ist langweilig? Streusel drauf!". Mit ihrem Onlineshop „Super Streusel“ sind Daniela Sichting und ihre Schwester Katharina Decker aus dem Rheinland außerordentlich erfolgreich. Inzwischen haben sie 120 Streusel-Mixe im Programm und interagieren mit 100.000 Fans auf Instagram und Co. Zudem war Super Streusel einer der fünf Finalisten des "D2C-Radar-Award" im November. In diesem Jahr will der Onlineshop für Hobby-Bäcker seine Community weiter ausbauen: Geplant sind Kooperationen, neuen Formate und Kampagnen, Produkt-Launches und, so Dani Sichting, "ziemlich bunte Dinge, die das Hobbybäcker-Herzchen höher hüpfen lassen".

Alisa Jahnke gründete Ende 2019 die Schmuck-Brand Purelei mit - eine Premiummarke für Schmuck. Die Designs sind von Hawaii inspiriert. Seit sechs Jahren ist Jahnke dort Geschäftsführerin. Die Abteilungen Produktdesign, Content, Kampagne, Creative Direction, Creator Marketing und auch Community Management fallen in ihren Verantwortungsbereich. Derzeit fokussiert sich Jahnke auf die Internationalisierung der D2C Brand. Als junge Mutter und Geschäftsfrau ist sie zudem der Meinung, Familie und Karriere seien keine Entweder-oder-Entscheidung. Jahnke setzt sich für Female Empowerment und eine gesunde Work-Life-Balance ein. (Foto: Purelei)