Case
Etepetete: So verbesserte der Bio-Box-Versender sein E-Mail-Marketing
Zahlreiche Mails landeten im Spam oder wurden blockiert: Mit einem Inbox-Test und speziellen Software Tools brachte Etepetete seine Zustellrate wieder auf nahezu 100 Prozent.
"Wir retten leckeres Bio-Obst und Gemüse, das nicht den üblichen Normen entspricht!" Unter diesem Motto schreibt die Etepetete GmbH aus München Erfolgsgeschichte. Gegründet wurde der Bio-Box-Lieferant 2015, inzwischen macht das Unternehmen Umsätze im achtstelligen Bereich. Verkauft wird Obst und Gemüse von Bio-Bauern, das in Aussehen und Form nicht den üblichen Schönheitsstandards entspricht und deshalb sonst vernichtet worden wäre. Rund 15 Millionen Kilogramm Lebensmittel seien so vor der Verschwendung bewahrt worden, erklärte Alexander Dörfler, Lead Digital Marketing Manager bei einem Vortrag auf der Moonova Mitte März.
Dort zeigte Dörfler auch, wie wichtig die E-Mail als Marketinginstrument für den D2C-Anbieter ist. Denn während beispielsweise Paid Social und die Zusammenarbeit mit Influencern unter potenziellen Kunden ein erstes Interesse für die Boxen von Etepetete wecken sollen, haben die E-Mails die Aufgabe, den bestehenden Kundenkontakt zu halten und die Verbindung langfristig zu pflegen.
Das Start-up setzt deshalb in seiner Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Mailody auf drei verschiedene E-Mail-Typen: automatisierte Mails, die beispielsweise ausgelöst werden, wenn ein Kunde seinen Online-Einkauf abbricht. Transactional Mails, die den Kunden über die aktuelle Zusammenstellung seiner Bio-Box und passende Rezepte informieren. Und Content-Mails, die sich übergeordnet im Sinne von Storytelling mit Ernährung auseinandersetzen und beispielsweise Ereignisse wie den Veganuary thematisieren. "Alle diese E-Mails haben für uns als Unternehmen eine extrem hohe Umsatzrelevanz", so Dörfler. "Und sie sind sie wichtig für die Kundenbindung und digitale Kundenzufriedenheit."
Spam: Support vom E-Mail-Spezialisten Mailody
Allerdings kann das E-Mail-Marketing seine volle Kraft nur entfalten, wenn die einzelnen Mails auch beim Empfänger ankommen. Was sich wie eine Selbstverständlichkeit anhört, ist in vielen Fällen nicht gewährleistet. Denn es zählt auch zum Alltag im Newsletter-Marketing, dass viele Mails im Spam landen oder geblockt werden - und also auch keine Chance haben, geöffnet zu werden. Da dies nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, engagierte etepetete den E-Mail-Spezialisten Mailody. Der sollte die Aussendung genau auf diese beiden Punkte hin überprüfen. Dahinter stand ein einfaches (fiktives) Rechenexempel. Eine E-Mail-Marketing-Liste, die rund 20.000 Adressen umfasst, steht für einen Umsatz von 35.000 Euro im Monat. Wenn von diesen 20.000 Adressen 2.000 trotz des vorliegenden Consents blockiert werden oder im Spam landen und deshalb nicht beachtet werden, entspricht das einer Umsatzeinbuße von 10 Prozent, also 3.500 Euro.
Mailody führte einen Inbox-Test durch. Dazu wird im ersten Schritt eine Testliste von 100 E-Mail-Adressen erstellt, bei der die gängigen Anbieter wie web.de, t-online und gmail proportional verteilt sind. An diesen Pool werden die E-Mails erst verschickt, bevor der große Verteiler aktiviert wird. Dadurch lässt sich erkennen, ob und welcher der E-Mail-Provider Auffälligkeiten aufweist. Anschließend werden alle Empfänger von diesem Anbieter isoliert betrachtet, um dem Fehler näher auf den Grund zu gehen. Denn der kann technische Ursachen haben, etwa ein Update, das zu Bugs geführt hat, weshalb die Mails geblockt werden. Meist lässt sich im Anschluss der Fehler wieder beheben.
So war es zumindest bei Etepetete der Fall. Da wurde beispielsweise festgestellt, dass aufgrund einer technischen Einstellung bei T-Online fünf Prozent der E-Mails nicht zu gestellt werden konnten. Nachdem der Bug behoben war, stiegen nicht nur die Öffnungsraten wieder. Gleichzeitig kletterte auch die Zahl der Newsletter-Abonnenten. Denn die konnten vorher ihre Anmeldung nicht abschließen, da das Double-Opt-In-Mail nicht im E-Mail-Postfach auftauchte. Verhindert werden konnte auch, dass viele der Mails an gmail-Adressen im Spam landeten. Dörfler: "Die Implementierungen haben unsere Öffnungsraten deutlich verbessert und unsere Zustellbarkeit an nahezu 100 Prozent gebracht."