Analyse
KI made in Europe: viele Start-ups, aber kaum Kapital
US-Unternehmen dominieren weltweit die KI-Entwicklung. Dürfen wir noch davon träumen, dass wir in Europa OpenAI, Google oder Meta noch Paroli bieten können? Die Lage ist nicht einfach, auch wenn wir europäische Hoffnungsträger wie Aleph Alpha oder Mistral vorweisen können.
Das Wettrennen um die leistungsfähigste Künstliche Intelligenz ist ganz klar eröffnet, aber wer ganz vorne mitmischen will, braucht vor allem Kapital. Die weltweite Verteilung des Kapitals zeigt jedoch, dass viel zu wenig in europäische KI-Startups investiert wird.
Das muss sich ändern, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen.
Aktuell können wir uns vor allem damit rühmen, dass die EU mit dem AI Act den weltweit ersten größeren Rechtsrahmen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz geschaffen hat.
Weder die Industrie noch Verbraucherschützer scheinen mit dem Ergebnis der Gesetzgebung zufrieden zu sein: LobbyControl bemängelt, dass der AI Act ausgehöhlt wurde, Algorithmwatch befürchtet großflächige KI-Überwachungstechnologien, und Industrie-Verbände wie der Bundesverband KI wollen mehr aktive Förderung, damit wir nicht abgehängt werden. Ein Wunsch, dem sich der Großteil der EU-Start-ups laut einer Umfrage nur zu gerne anschließt.
Kurzum: Wenn als Beispiel für eine KI-Glanzleistung „Made in Europe“ als Erstes das Stichwort Regulierung fällt, riecht das schon fast nach Verzweiflung. Dabei ist unsere Start-up-Landschaft im Bereich KI sehr aktiv.