KOMMENTAR

Ausgabe: Dezember 2023

Sei beweglich, sei mutig!

New Work ist wichtig. Aber man muss Arbeit gestalten und ihr einen Sinn geben. Eine „neue Arbeitswelt“ ist keine, wenn man nicht die sozialen, technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einkalkuliert, sagt Marco Parrillo, CEO Ebner Media Group.

Welche Faktoren entscheiden über den Erfolg eines Unternehmens? CEOs antworten oft reflexartig: „New Work“. Aber das Thema ist kein Selbstzweck. Du kannst es nicht loslösen von den sozio-ökonomischen Faktoren.

Fachkräftemangel betrifft alle Branchen. New Work funktioniert oft schematisch, nach dem Motto: Home Office? – Check! Offene Büroarchitektur? Check! – Das wirkt jung und modern. Aber passt es auch zum Unternehmen, und ist es effizient? Leider ist New Work ein Hype und führt oft zu falschen Schlüssen?

Laut Ifo-Institut klagen in Deutschland im Schnitt bis zu 50 Prozent der Unternehmen dauerhaft über zu wenig Fachkräfte. Besonders betroffen sind Dienstleister. Mindestens jedes dritte Unternehmen erbringt nicht die Wirtschaftsleistung, die es erbringen könnte.

Und das ist erst die Spitze des Eisbergs. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer sind hoch qualifiziert. Sie werden in den kommenden Jahren aus dem Arbeitsleben scheiden.

Die Fachkräfte-Lücke wird von etwa zwei Millionen auf knapp vier Millionen Stellen wachsen. Der Schaden wird erheblich sein – auch, weil der globale Wettbewerb stark zunimmt.

Hinzu kommt: Technisch geprägte Berufe spezialisieren sich weiter aus. Der Bedarf an digitalen Superstars steigt überproportional stark. Schon heute dauert es zehn Monate und mehr, bis entsprechende Stellen besetzt sind.

Marco Parrillo, CEO Ebner Media Group, findet: "Die Fachkräfte-Lücke wird von etwa zwei Millionen auf knapp vier Millionen Stellen wachsen. Der Schaden wird erheblich sein."